Geschichte

Die Stiftung Lindenhof Bern geht auf die ersten Jahre des 20. Jahrhunderts zurück, als der schweizerische Zentralverein des Roten Kreuzes beschloss, die seit 1899 von ihm betriebene Rot-Kreuz-Pflegerinnenschule in Bern um das 1907 käuflich erworbene Privatspital Dr. Lanz am Stadtbach zu erweitern. 

1908 wurden Schule und Spital mit der Gründung der in Bern ansässigen Stiftung mit dem Namen „Rot-Kreuz-Anstalten für Krankenpflege“ in eine eigenständige Trägerschaft überführt.

1966 löste der mit 250 Betten und einem Schulhaus mehr als doppelt so gross gebaute neue Lindenhof auf dem Neufeld, am nördlichen Stadtrand von Bern, die alten Liegenschaften am Stadtbach ab.

Während über 100 Jahren bot die Stiftung Grundausbildungen in Krankenpflege an. Sie hat dabei gegen 6’000 Diplome ausgestellt und damit Tausende von Pflegenden nachhaltig geprägt.

Seit 2007 sind Bund und Kantone für die berufliche Bildung verantwortlich, wodurch der Grundausbildungsauftrag für die Stiftung entfiel. Das Bildungsangebot wurde grundlegend überarbeitet und umfasste Weiterbildungsangebote, welche teilweise öffentlich, jedoch überwiegend intern angeboten wurden. Heute ist die Weiterbildung vollständig in den Spitalbetrieb integriert und wird nur noch in Ausnahmefällen auch extern angeboten.

Das Schweizerische Rote Kreuz (SRK) und die Rotkreuzstiftung für Krankenpflege haben im Jahr 2011 ihr gegenseitiges Verhältnis neu geregelt. Über einen Partnerschaftsvertrag bleiben das SRK und die Stiftung Lindenhof Bern – so der neue Name – miteinander eng verbunden und ein von der Stiftung gespiesener Fonds sichert die Finanzierung von gemeinsamen humanitären Projekten und von Projekten des SRK im Gesundheitswesen.

Einen Meilenstein in der langen Tradition der Stiftung stellte 2012 der Erwerb der Sonnenhof AG, mit ihren beiden Spitälern Engeried und Sonnenhof, dar. Ziel dieser Akquisition war es, den steigenden Anforderungen an ein Spital mit Versorgungsauftrag auch langfristig zu entsprechen und die Tradition des Lindenhofs als bedeutender Anbieter von Gesundheitsdienstleistungen für die Bevölkerung fortzusetzen.

Die wichtigsten Ereignisse.

  • 1899 – 1908

    Im Januar 1908 hat die Delegiertenversammlung des schweizerischen Zentralvereins vom Roten Kreuz den Beschluss gefasst, die seit November 1899 bestehende Rot-Kreuz-Pflegerinnenschule zu erweitern und ihr den Charakter einer selbständigen Stiftung mit Sitz in Bern und dem Namen „Rot-Kreuz-Anstalten für Krankenpflege“ zu geben.

    Gleichzeitig hat die Stiftung das Privatspital Dr. Lanz am Stadtbach in Bern erworben, welches bis anhin als Ausbildungsstätte der Pflegerinnenschule diente. Nach Verhandlungen mit der Bernischen Regierung spricht der Grosse Rat durch ein Dekret vom 30. Januar 1908 der Stiftung „Rot-Kreuz-Anstalten für Krankenpflege“ die juristische Persönlichkeit zu. In der Folge wurden Statuten ausgearbeitet, welche am 4. März 1908 vom Regierungsrat des Kantons Bern genehmigt wurden.

    Die Rot-Kreuz-Pflegerinnenschule Bern geht nach knapp 10 Jahre ihres Bestehens in die neugeschaffene Stiftung auf, welche neu aus folgenden drei Institutionen besteht:

    1. Rot-Kreuz-Pflegerinnenschule Bern
    2. Privatspital Lindenhof
    3. Pflegerinnenheim des Roten Kreuzes mit Stellenvermittlung

    Der Stiftungsrat nimmt am 1. April 1908 seine Tätigkeit auf. Die Oberaufsicht über die Stiftung wird von der Direktion des schweizerischen Zentralvereins des Roten Kreuzes ausgeübt.

    Im Gründungsjahr 1908 zählte die Rot-Kreuz-Pflegerinnenschule 32 Schülerinnen, im Privatspital Lindenhof wurden 849 Kranke aufgenommen die während insgesamt 16 291 Tagen verpflegt wurden. Das Pflegerinnenheim mit Stellenvermittlung beherbergte 10 Schwestern und hat 539 Stellen vermittelt.

  • 1908– 1966

    In den Jahren 1963 bis 1966 wurde der neue Lindenhof auf dem Neufeld, am nördlichen Stadtrand von Bern, errichtet. Er umfasst die Krankenpflegeschule für 300 Schülerinnen und Schülern sowie das 247 Betten umfassende Lindenhofspital.

  • 1966– 1986

    Am 22. April 1982 fand die Übergabe des Erweiterungsbaus des Behandlungstraktes statt. Damit standen dem Spital zwei neue Operationssäle, eine neue Intenssivpflegestation mit vier Betten, Räume für die Strahlentherapie und für die neu zu schaffende Computertomografie zur Verfügung. Am 24. Januar 1986 wurde das 4000. Diplom in Krankenpflege seit der Gründung des Lindenhofes verliehen. Die Rotkreuzschule für Krankenpflege ist eine der grössten Schulen für Allgemeine Krankenpflege in der Schweiz.

  • 1986– 2007

    Im Rahmen der 1994 neu geschaffenen Organisationsstruktur erfolgte ein klare Trennung von Schul- und Spitalbetrieb. Im Jahr 2005 wurde das Erweiterungsprojekt für die Radiologie (unterirdischer Anbau) abgeschlossen. Seit dem 1. September 2007 sind die Erziehungsdirektion und die Gesundheitsdirektion des Kantons sowie die OdA (Organisation der Arbeitswelt) Gesundheit Bern Verbundpartner für die berufliche Grundbildung.

    Die Lindenhof Schule verliert damit ihren Ausbildungsauftrag und konzentriert fortan, dem Stiftungszweck folgend, auf zukunftsgerichtete Weiterbildungsangebote im Gesundheitswesen. Sie hat bis am 1. September 2007, in 108 Jahren, gegen 6'000 Diplome in Krankenpflege ausgestellt und mit ihren Aus- und Weiterbildungen tausende Pflegende nachhaltig geprägt.

  • 1997 - 2011

    Nach 3 jähriger Bauzeit wird am 8. Juni 2011 der an der Grenze zum Tierspital liegende neue Behandlungstrakt eröffnet. Die Flächen werden gestaffelt zwischen Dezember 2010 bis Januar 2012 bezogen. Kernstück des neuen Trakts bildet der Operationsbetrieb mit seinen 12 Operationssälen.

    Das Schweizerische Rote Kreuz (SRK) und die Rotkreuzstiftung für Krankenpflege haben im Jahr 2011 ihr gegenseitiges Verhältnis neu geregelt. Über einen Partnerschaftsvertrag bleiben das SRK und die Stiftung Lindenhof Bern – so der neue Name - miteinander eng verbunden und ein Fonds sichert die Finanzierung von gemeinsamen humanitären Projekten und von Projekten des SRK im Gesundheitswesen.

  • 2012

    Das Jahr 2012 stand für die Stiftung Lindenhof Bern im Zeichen von Veränderungen, welche vor allem mit der Übernahme der Klinik Sonnenhof und des Engeriedspitals verbunden waren.

    Nach der Übernahme der Sonnenhof AG hat die Stiftung Lindenhof Bern im Januar 2012 ihren Spitalbetrieb in eine Aktiengesellschaft ausgelagert. Sie tritt unter dem Namen „Lindenhofgruppe“ auf und zählt landesweit zu den führenden privaten Leistungserbringern im Gesundheitswesen. Die Lindenhof Schule - ab 2013 Lindenhof Bildung - bleibt der Stiftung angegliedert.

    Die Aufsicht über das operative Geschäft des Spitalbetriebes obliegt einem neu konstituierten Verwaltungsrat. Nach 104 Jahren hat sich der Stiftungsrat aus der Leitung der Spitäler zurückgezogen und konzentriert sich nun auf ihre strategischen Aufgaben als Eigentümerin sowie auf die gemeinnützigen Aufgaben der Stiftung.

    Im Jahr 2012 wurden in der Lindenhof Gruppe knapp 122 000 Patienten (Stationär und Ambulant) behandelt. Das Ärztekollegium umfasst 308 Ärzte, die Gruppe beschäftigt rund 1 500 Mitarbeitende und bietet 109 Ausbildungsplätze in verschiedenen Berufen an.

  • 2013

    Die SLB errichtet den Fonds Lehre und Forschung (FLF) Damit finanziert werden Projekte aus Lehre und Forschung der Bereiche Medizin und Pflege.

  • 2014

    Der Stiftungsrat der Stiftung Lindenhof, der Verwaltungsrat und die Geschäftsleitung der Lindenhof AG sowie der Direktor von Lindenhofbildung sind der Auffassung, dass die hohe Bildungskompetenz künftig im Wesentlichen innerhalb der Lindenhofgruppe, zugunsten der eigenen Mitarbeitenden, genutzt werden soll.

    In der Folge wird Lindenhofbildung mit ihren Mitarbeitenden per 01. Januar 2014 vollumfänglich in die Lindenhofgruppe integriert und wird zu einem Teil des Human Ressource Management der Gruppe.

  • 2015 - 2016

    Die Gründerin der Stiftung Lindenhof, das Schweizerische Rote Kreuz (SRK), feierte im Jahr 2016 sein 150‐jähriges Bestehen. Die Stiftung Lindenhof beteiligte sich auch im Jubiläumsjahr an humanitären Engagements des SRK mit Mitteln aus ihrem Fonds Gesundheit. Sie ist stolz auf die seit 1899 bestehende gemeinsame Tradition.

  • 2017 - 2018

    Die SLB rief die «Campus Stiftung Lindenhof Bern Sonnenhof AG» (Campus SLB) ins Leben. Der Campus SLB unterstützt die vielfältigen Aktivitäten der Lindenhofgruppe – vor allem in den Bereichen Wissenschaft, Forschung und Ausbildung. Mit ihr und den verschiedenen Stiftungsfonds setzte sie die Förderung von ärztlichen und pflegerischen Forschungsprojekten innerhalb der Lindenhofgruppe fort.

    Die Stiftung Lindenhof Bern schaffte im Jahr 2018 gemeinsam mit der Berner Fachhochschule Gesundheit (BFH) die «Lindenhofprofessur für Psychiatriepflege im ambulanten Setting» und stärkt mit ihrem Engagement den Medizinalstandort Bern.

  • 2019

    Vor dem Hintergrund wachsender Herausforderungen an moderne Gesundheitssysteme bedarf es neuer Ansätze in Wissenschaft und Lehre im Fachgebiet Public Health. Dazu errichtete die SLB im Jahr 2019, zusammen mit der Universität Bern, die «Lindenhof Professur für sozialräumliche Gesundheitssystemforschung». Sie wird Theorien und Methoden sowie die sozialen Prozesse rund um die Gesundheit und die Gesundheitsversorgungsleistungen erforschen und sie in der Lehre vertreten.
  • 2020

    Ein wichtiger Brückenbau zwischen den zwei grössten Akteuren am Medizinalstandort Bern: Die Stiftung Lindenhof Bern (SLB) unterstützt das Universitäre Zentrum für Palliative Care am Inselspital Bern (UZP). Damit soll die regionale Palliativversorgung besser vernetzt und die Kompetenz in der Betreuung und Behandlung von schwer kranken und vulnerablen Menschen erhöht werden. Bei der auf vier Jahre ausgelegte Zusammenarbeit geht es um die Steigerung der Synergien zwischen verschiedenen Anbietern in der Palliative Care am Platz Bern. In einer «Plattform Palliative Care» sollen neben den Spitälern auch andere Akteure in diesem Bereich ihre Sichtbarkeit in der Bevölkerung verbessern.