Lindenhofgruppe Geschäftsbericht 2018

NEUE MODELLE DER ÄRZTLICHEN ZUSAMMENARBEIT – DEM WANDEL POSITIV BEGEGNEN Junge Ärztinnen und Ärzte haben häufig andere Lebensent- würfe als ihre Kolleginnen und Kollegen früherer Ärztegene- rationen. Das verändert das medizinische Setting der Linden- hofgruppe, die traditionellerweise das Belegarztsystem kennt. Eine Entwicklung, die viele Chancen und Vorteile bietet. Immer weniger junge Ärztinnen und Ärzte streben eine eigene Praxis an. Weil sie sich voll und ganz auf die Medizin konzentrieren wollen; weil sie eine ausgeglichene Work- Life-Balance anstreben; weil sie sich nicht auf Jahrzehnte hinaus binden wollen... Alles Wünsche, die sich kaum mit einer Praxis vereinbaren lassen. Denn neben der medizini- schen Arbeit fällt im eigenen Betrieb viel administrativer Aufwand an. Die Arbeitszeiten sind schwierig zu planen und beinhalten unvorhergesehene Abend- und Wochenendein- sätze. Schliesslich ist eine eigene Praxis stets ein auf lange Sicht angelegtes Projekt. Heutzutage erleben wir eine rückläufige Entwicklung des Belegarztsystems – also Medizinerinnen und Mediziner, die eine eigene Praxis führen, aber für operative Eingriffe auf die Infrastruktur eines Privatspitals zurückgreifen. Die Linden- hofgruppe, die weiter auf das Belegarztsystem setzt, muss sich auf diesen Wandel einstellen. Damit das Belegarztmodell eine Zukunft hat, muss es den Bedürfnissen nachfolgender Generationen Ärztinnen und Ärzte und des Spitals angepasst werden. In den Spitälern der Lindenhofgruppe arbeiten ausserdem auch angestellte Ärztinnen und Ärzte. Die Lindenhofgruppe sieht es als Chance. Primär aus zwei Gründen. Erstens: Das Hybridmodell fördert den interprofes- sionellen Erfahrungsaustausch und Wissenstransfer zwischen freischaffenden und angestellten Ärztinnen und Ärzten. Zweitens: Das Hybridmodell ist ein wichtiger Eck- pfeiler für die Weiterbildungstätigkeit der Lindenhofgruppe. Für das Hybridmodell spricht aber auch, dass der ärztliche Bereitschaftsdienst – also die medizinische Versorgung rund um die Uhr – leichter sichergestellt werden kann. Mit ange- stellten Ärztinnen und Ärzten wird eine langfristige und ver- bindliche Planung möglich. Die Innere Medizin geht voran In der Inneren Medizin am Sonnenhof- und am Engeriedspital wird das Hybridmodell seit Längerem gelebt – mit Erfolg. Die Zusammenarbeit zwischen Spitalinternistinnen und -inter- nisten sowie Belegärztinnen und -ärzten funktioniert bestens, der medizinische Austausch wird durch Experten- runden und Fachgespräche gefördert. Mehr noch: Die Ärztinnen und Ärzte können auf ein Netzwerk von Spezialisten zugreifen. So sind sie jederzeit informiert, welche Behand- lung ihre Patientinnen und Patienten erhalten. Alle Leistungen werden im Klinikinformationssystem erfasst. Das vermeidet Doppelbehandlungen. Die Innere Medizin der Lindenhofgruppe ist fachlich breit aufgestellt. Mit Professor Dr. med. Thomas Suter ist 2018 ein weiterer Internist mit profunden Kenntnissen zum Team gestossen. Zusammen mit Professor Dr. med. Markus Mohaupt leitet er die Klinik für «Allgemeine Innere Medizin» an den Standorten Engeried und Sonnenhof sowie die Weiterbildungs- klinik Allgemeine Innere Medizin. Von dieser fachlichen Breite profitieren dank dem Hybridmodell auch die Beleg- ärztinnen und -ärzte sowie die regionalen Hausärztinnen und -ärzte. Für Letztere ist die Innere Medizin der Lindenhofgruppe ein Kompetenzzentrum, das die sichere Behandlung ihrer Patientinnen und Patienten garantiert. Geschäftsbericht 2018 16 Neue Modelle der ärztlichen Zusammenarbeit

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